Die 2-Tage-Wette„Montag, 07:30, Dr. House checkt ein.“, diese Worte rief Gregory House, während er gerade die Eingangshalle des Princeton- Plainsboro durchquerte und auf den Fahrstuhl zuschritt. Sein Bein schmerzte heute weniger als sonst, es schien einer der besonders guten Tage zu werden und deshalb war er auch hochmotiviert. Heute war er nur 10 Minuten zu spät gekommen, sonst waren es immer mindestens 20.Noch bevor er den Aufzug erreichte, kam ihm Cameron entgegen, die eine Akte aufgeschlagen auf ihren Händen balancierte, während sie zwei andere unter den Arm geklemmt hatte.„Morgen, House“, begrüßte sie den Arzt und heftete sich ihm an die Fersen.House nickte ihr nur zu und setzte seinen Weg fort. Natürlich war ihm nicht entgangen, dass sie drei Akten anstatt nur einer mit sich herumtrug.„Was ist?“, fragte er skeptisch, „ haben wir heute Drillinge zu behandeln?“Er drückte auf den Knopf und wartete neben Cameron auf den Aufzug.„Falls dem so ist, vermute ich mal, dass es genetisch ist.“, fügte er hinzu, „ nicht besonders interessant.“Doch Cameron schüttelte den Kopf. „Keine Drillinge.“, sagte sie, „ es sind drei verschiedene Patienten. „Der Lift war da. House humpelte hinein und Cameron folgte ihm, wobei ihr beinahe eine der Akten entglitten wäre. Sie konnte sie gerade noch festhalten.„Seien sie doch vorsichtig mit den Akten! Die sind wertvoll.“, meinte House gespielt ernst.Cameron entgegnete nichts darauf. „Dr. Cuddy hat gesagt, sie sollen sich einen der drei Fälle aussuchen und die anderen zwei bekommen andere Ärzte.“Jetzt schaute House sie einen Moment lang verwirrt an.„Wieso bekomme ich nicht alle drei??“Cameron zuckte mit den Schultern. „Drei Fälle auf einmal sind etwas viel...“Doch House hörte gar nicht zu. In seinem Kopf entstand gerade eine Idee, die ihm gefiel und er fixierte nachdenklich die Wand des Fahrstuhles mit seinem Blick.„House?“, fragte Cameron leicht verwirrt, als der Fahrstuhl im richtigen Stockwerk angekommen war und sich die Türen öffneten. Doch House machte keine Anstalten, auszusteigen.„House, wir sind da“, versuchte Cameron es noch einmal und stieg aus.Doch House stand immer noch im Lift.„Trommeln sie die anderen beiden zusammen und fangen sie schon mal an, eine Differentialdiagnose zu erstellen.“, wies House sie an und lehnte sich an seinen Stock.„Aber... für welchen Fall denn jetzt? „, fragte Cameron noch verwirrter. House hatte sich doch noch nicht einmal angehört, um was es in den Fällen ging.„Für alle drei“, antwortete House nur und in dem Moment schlossen sich die Türen des Fahrstuhles.Leicht grinsend drückte House wieder auf den Knopf für Erdgeschoss.Der Aufzug setzte sich erneut in Bewegung.Kurz darauf humpelte der Arzt auch schon in Cuddys Büro. Diese erschrak kurz, als sie so unvermittelt das Geräusch der Tür hörte, denn es war noch nie Houses Stärke gewesen, anzuklopfen.Schon aufs Schlimmste gefasst legte sie die Unterlagen weg, an denen sie gerade gearbeitet hatte und schaute House erwartungsvoll an.„Was ist es diesmal wieder?“, fragte sie leicht gereizt, weil er sie schon wieder völlig überrumpelt hatte.„Die Fälle. Ich übernehme alle drei, wenn ich dafür dann zwei Wochen Urlaub bekomme.“, sagte House. So. Jetzt hatte er ihr seinen Plan offenbart. Er war schon gespannt, wie sie darauf reagieren würde, doch er war sich sicher, dass er sie früher oder später klein kriegen würde.Lässig stützte er sich auf seinem Stock ab und wartete.Cuddy brauchte jedoch nicht lange für ihre Antwort.„Sie müssen nicht alle drei machen. Es reicht, wenn sie einen davon übernehmen, denn ob sie es glauben oder nicht, es gibt auch noch andere Ärzte in diesem Krankenhaus.“House schaute sie an. Er hatte sich schon gedacht, dass es nicht so leicht werden würde, doch die Aussicht auf Urlaub beflügelte ihn geradezu. „Doch ich bin der Beste.“, widersprach er und grinste.„Und definitiv der Eingebildeteste.“, murmelte Cuddy darauf nur.„Kommen sie, ich verlange doch nur zwei Wochen ohne nervige Patienten.“, bat House sie und schaute sie hoffnungsvoll mit seinen blauen Augen an.Cuddy erwiderte seinen Blick, konnte ihm jedoch nicht lange standhalten. Diese blauen Augen waren einfach stärker als sie und sie musste wegsehen.„Dafür müssten sie die drei Fälle schon in zwei Tagen lösen können“, meinte Cuddy spaßeshalber und tat, als würde sie irgendwelche Zettel ordnen, um ihm nicht die ganze Zeit in diese anziehenden blauen Augen schauen zu müssen.House horchte auf.„Zwei Tage? Das klingt ganz nach einer Wette. Darauf gehe ich ein“, sagte er sofort und fügte hinzu :“ Ich liebe Wetten!“Jetzt schaute Cuddy ihn wieder an. Diesmal erstaunt. „Ist nicht ihr Ernst? House, sie können niemals drei Fälle innerhalb von zwei Tagen diagnostizieren. Sie schaffen doch auch sonst nur einen Fall pro Woche.“House grinste. „Dann müssen sie ja keine Angst haben, die Wette zu verlieren, oder?“Cuddy war leicht irritiert, das konnte man ihr deutlich ansehen. „Ja... hab ich auch nicht... Doch was habe ich davon, wenn sie die Wette verlieren?“„Dann tu ich ihnen einen Gefallen und mache ihnen ihr Baby.“, erwiderte House gleichgültig und ohne lange zu zögern.„WAS?“, Cuddy glaubte, sich verhört zu haben, und sprang auf, „ House!“House, der gerade die Tür hatte öffnen wollen, um zu verschwinden, drehte sich noch einmal mit unschuldigem Blick um. „Ja?“„Das ist doch wohl nicht ihr Ernst.“, sagte die Dekanin.House schaute kurz auf den Boden, dann wieder zu ihr. „Doch.“, meinte er nur und musste etwas grinsen. Er liebte es, seine Chefin zu schocken. Es war so leicht bei ihr. Er war sich seiner Sache natürlich vollkommen sicher und würde die Wette nicht verlieren, deshalb konnte er ihr sonst was versprechen.„Aber...“, fing Cuddy an, doch House unterbrach sie.„Was? Sie wollen mich doch wohl nicht aufhalten, oder?“, fragte er, „ Sieht so aus, als wären sie ganz versessen darauf, zu gewinnen.“„Was?“, Cuddy blieb der Mund offen stehen. House öffnete die Tür, doch bevor er verschwand, drehte er sich noch einmal zu seiner Chefin um.„Morgen vor Mitternacht sind alle drei Fälle gelöst. Und ich bekomme zwei Wochen frei.“, sagte er, dann humpelte er davon, um sich an die Arbeit zu machen.Cuddy war immer noch fassungslos. Hatte House tatsächlich gerade gesagt, dass er ihr ein Baby machen würde, wenn sie die Wette gewinnen sollte?Ihr Herz klopfte aufgeregt und es gelang ihr nur mit Mühe, sich an ihre Arbeit zu setzen und zu konzentrieren.
To be continued....
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